von Digitalführerschein | veröffentlicht am 26. Februar 2024

Der digitale Wandel schreitet voran. Mal schneller, mal langsamer, aber dennoch unaufhaltsam. Was bedeutet das für Arbeitnehmer*innen – insbesondere für diejenigen, die nicht mehr am Anfang der Karriere steht? Müssen sie wirklich alles mitmachen oder können sie sich dem Ganzen noch entziehen?

Zuerst: Müssen muss niemand etwas. Aber wenn es um Digitalisierung geht, ist es durchaus im eigenen Interesse, sich damit auseinanderzusetzen. Denn: Nicht nur im Beruf, sondern auch im Privatleben ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken – auch aus Sicherheitsgründen.

Gekommen, um zu bleiben: Digitalisierung

Vorbei sind die Zeiten, in denen Spam- und andere Betrugs-E-Mails auf den ersten Blick zu erkennen waren. Mittlerweile gehen Internetkriminelle viel geschickter vor: Plötzlich melden sich Vorgesetze per E-Mail – es sei dringend, eine bestimmte Summe müsse überwiesen werden und zwar dringend, bitte ohne Nachfrage. Und zack, schon ist der Schaden geschehen.

Dabei handelt es sich um die sogenannte Chef-Masche – die nur die Spitze des Eisbergs ist. Denn Technologien wie Künstliche Intelligenz helfen Kriminellen noch schneller und mit weniger Aufwand im Internet betrügerisch vorzugehen; etwa, um E-Mail-Texte fehlerfrei zu formulieren oder Betrugsversuche massenhaft zu verschicken.

Solche Betrugsmaschen können schnell eskalieren und richtig teuer werden. So schätzt der Branchenverband Bitkom, dass Cyberangriffe jährlich der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro kosten. Und auch Privatpersonen fallen Internetkriminalität zum Opfer, etwa durch Phishing-Angriffe, bei denen Kriminelle Log-in-Daten, Kreditkartennummern oder Zugänge zum Onlinebanking mithilfe von gefälschten E-Mails abgreifen.

Was jetzt zu tun ist: Mit dem Digitalführerschein gegen Bedrohungen

Gegen diese digitalen Bedrohungen, die reale Auswirkungen und Folgen haben, gibt es nie einen hundertprozentigen Schutz. Das heißt aber nicht, dass wir schutzlos sind, denn die meisten der Bedrohungen lassen sich relativ einfach abwehren – indem man die eigenen Digitalkompetenzen erweitert.

Einen guten Einstieg bietet der Digitalführerschein (DiFü). Dieses kostenfreie Angebot, das vom Bundesinnenministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert wird, befähigt Arbeitnehmer*innen, sich vor Gefahren aus dem Netz zu schützen.

Alles außer 0815 – im eigenen Tempo selbstbestimmt lernen

Dabei braucht es kein Vorwissen. Bevor es losgeht, können Interessierte in der Leveleinschätzung herausfinden, an welchem Punkt sie ihre individuelle Lernreise beginnen sollten. Insgesamt gibt es drei Level, in denen verschiedene Themen behandelt werden, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext relevant sind: Wie erkenne ich gefährliche E-Mails? Wie funktioniert ein Update? Worauf muss ich beim Onlinebanking achten?

Anschließend kann man sich in der Lernzentrale des DiFü anmelden. Dafür braucht man lediglich eine E-Mail-Adresse und muss ein Passwort setzen. Nach dem Log-in kann man die Themenbereiche bearbeiten – in der Reihenfolge und dem Tempo, die einem selbst zusagen. Die Inhalte sind dabei in sechs große Themenbereiche gegliedert:

Diese Inhalte bietet der Digitalführerschein
Die sechs Themenschwerpunkte des Digitalführerscheins

1 Geräte & Tools

2 Internet

3 Kommunikation

4 Datenwelt

5 Gefahrenschutz

6 Technologiealltag

Über die Themenbereiche hinaus gibt es außerdem noch drei Fokusmodule, die bestimmte Themen vertiefen: Künstliche Intelligenz, Computersprachen und ein Modul zum Thema Sicheres Onlinebanking, das in Kooperation mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) entstanden ist.

Die Inhalte in der Lernzentrale sind vielfältig aufbereitet: Neben Texten gibt es auch interaktive Lernelemente, wie zum Beispiel Videos oder Lückentexte. Am Ende jeder Lerneinheit kann man mit Beispielfragen das eigene Wissen üben, bevor es dann an die Teilprüfung geht.

Die unterschiedlichen Formate der Lerneinheiten: Video (links) oder kurze Texte (rechts).

Teilprüfungen und das DiFü-Zertifikat

Jede der sechs Themenschwerpunkte schließt mit einer Teilprüfung ab. Der eigene Lernfortschritt lässt sich einfach einsehen. Das Zertifikat setzt sich aus den Teilprüfungen in den einzelnen Themenbereichen zusammen. Begleitend zur Lernzentrale arbeitet das DiFü-Team auch aktuelle Themen in weiteren Formaten auf: So blickt der DiFü-Podcast D wie Digital gemeinsam mit Expert*innen hinter die Kulissen, arbeitet Phänomene auf und bietet spannende Einblicke in die digitale Welt. Das Nachrichtenportal DiFü-News gibt praktische Tipps, Ratschläge und warnt vor aktuellen Gefahren.

Sie haben noch Fragen oder wollen sich beraten lassen? Melden Sie sich gerne für eine Einzelsprechstunde oder einen Workshop an! (Kontakt: kontakt@difue.de)

INFBOX: Das ist der DiFü
Der DsiN-Digitalführerschein (DiFü) ist ein bundesweit einheitliches und kostenfreies Weiterbildungs- und Zertifizierungsangebot, das vom BMI gefördert wird.

• Bundesweit einheitliches Bildungs- und Zertifizierungsangebot, um digitale Dienste im privaten, beruflichen und ehrenamtlichen Kontext souverän zu nutzen.
• Mit dem DiFü-Zertifikat lassen sich eigene Leistungen gegenüber Dritten nachweisen.
• Geeignet für Interessierte unabhängig von Bildungsgrad, Vorwissen und Beruf.
• Das Angebot ist webbasiert und als App (iOS & Android) erhältlich.


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