von Christian Pfliegel, E-Learning-Entwicklung, Mission EineWelt | veröffentlicht am 12. Dezember 2022
Es gibt auf dem Markt eine Vielzahl von Videoschnitt-Programmen, sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Open-Source-Lösungen. Jedoch ist bei den Preisen wie auch beim Funktionsumfang die Spanne sehr groß. Eine Sonderrolle nimmt dabei DaVinci Resolve ein, da es, obwohl kostenlos, ein sehr mächtiges Profi-Programm ist. Ein guter Grund, es in einem Artikel näher vorzustellen!
Versionen
DaVinci Resolve liegt inzwischen in Version 18 vor und wird von Blackmagic Design programmiert und vertrieben. Es gibt zwei Versionen:
- DaVinci Resolve 18 (kostenlos, Registrierung erforderlich)
- Davinci Resolve Studio 18 (kostenpflichtig: 375,- €, Stand 12/22)
Beide Versionen können hier heruntergeladen werden, es werden alle relevanten Betriebssysteme unterstützt (MacOS, Linux, Windows). Die kostenlose Version ist uneingeschränkt lauffähig, es fehlen nur einige Profi-Features, wie Cloud-Speicher, gemeinsames Bearbeiten von Projekten und Tracking mit künstlicher Intelligenz.
Für Durchschnittsuser*innen und für Einsteiger*innen ist die kostenlose Version völlig ausreichend.
Preisgestaltung
Es mag die Frage aufkommen, wie ein so umfangreiches Programm kostenlos angeboten werden kann. Wo ist der Haken? Der Grund hierfür liegt darin, dass der Hersteller Blackmagic Design eigentlich ein Hardware-Produzent für hochwertige Schnittpulte, Kameras usw. ist. Die Idee ist also, dass die Nutzung der Software mittelfristig dazu motiviert, auf das Programm abgestimmte Hardware zu kaufen. Aber auch ohne diese Hardware ist DaVinci Resolve gut und vollumfänglich nutzbar.
Grundlagen der Bedienung
DaVinci Resolve erfüllt alle Anforderungen an ein modernes Videoschnitt-Programm. Schneiden, Bild- und Audio-Verbesserungen, Titel und Untertitel – alles ist möglich. Die Benutzeroberfläche ist in sieben Module untergliedert:
- Media: Übersicht der Medien, inklusive Metadaten usw.
- Cut: In diesem Modul können die Clips geschnitten werden.
- Edit: Hier können Übergänge, Schriften, Untertitel usw. eingefügt werden.
- Fusion: In diesem Modul können Bildanpassungen vorgenommen werden (für Anfänger*innen eher schwierig).
- Color: Hier können die Farben angepasst werden (für Anfänger*innen eher schwierig).
- Audio: Audio-Einstellungen.
- Deliver: Export, Rendern.
Für Einsteiger*innen und für grundlegende Arbeiten (Schnitt, Titel) sind die Module „Cut“, „Edit“ und „Deliver“ ausreichend.
Beispiel für einen Workflow: Video schneiden und Übergänge einfügen
Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie man ein Video schneidet. Im Anschluss werden an den Schnittstellen Übergänge eingefügt.
Schritt 1: Videos in das Programm importieren
Auf den entsprechenden Button klicken und die zu bearbeitenden Filmdateien auswählen:
Schritt 2: „Change Project Frame Rate“ mit „Change“ beantworten (falls Dialog erscheint)
Schritt 3: Video in die Timeline ziehen
Die Filmdateien nun mit gedrückter Maustaste per Drag-and-drop in die Timeline ziehen, alternativ auf den entsprechenden Button klicken:
Schritt 4: Video schneiden
Die Filmdatei kann nun in der Timeline geschnitten werden:
Diesen Schritt an allen Stellen wiederholen, die geschnitten werden sollen. Einzelne Teile können mit der „Entf“-Taste gelöscht werden.
Schritt 5: Übergänge einfügen
Die einzelnen geschnittenen Videoabschnitte folgen nun noch sehr abrupt aufeinander. Abhilfe schaffen Übergänge, DaVinci Resolve bietet hier eine Vielzahl an Möglichkeiten:
Schritt 6: Text einfügen
Texte bzw. Titel werden an der gleichen Stelle wie die Übergänge eingefügt. Das Vorgehen ist analog: In das Modul „Edit“ wechseln und die Texte an die gewünschte Stelle ziehen.
Anschließend kann der Text im „Inspector“ angepasst und formatiert werden:
Schritt 7: Video exportieren
Abschließend muss das fertig bearbeitete Video noch exportiert werden. Hierfür in das Modul „Deliver“ wechseln und folgende Einstellungen vornehmen:
- File Name: einen Namen vergeben.
- Location: einen Speicherort für die Datei festlegen.
- Format: am besten .mp4 wählen.
Die restlichen Einstellungen können auf Standard gelassen werden.
Danach die Datei in die Warteschlange einfügen (Add to Render Queue) und auf „Render All“ klicken:
Weitere Schritte
Die oben gezeigten Schritte sind die Grundlagen von DaVinci Resolve. Ich plane, weitere Beiträge zu diesem Programm zu verfassen: Diesbezügliche inhaltliche Wünsche nehme ich gerne unter christian.pfliegel@mission-einewelt.de entgegen.
Lizenz
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