von Jens Palkowitsch-Kühl, Referent für digitale Bildung, RPZ Heilsbronn

Seit Ende 2010 existiert der Dienst Google Street View in Deutschland, bei dem es einem ermöglicht wird, sich virtuell durch die Straßen zu bewegen. Einen ähnlichen Dienst bietet nun Apple mit Look Around seit Ende Juli 2022 auch für seinen Kartendienst. Beide Dienste bieten ein großes Potential für die (kirchliche) Öffentlichkeitsarbeit.

360°-Bilder und Öffentlichkeitsarbeit

Bereits heute werden auf vielen Internetseiten Panoramaaufnahmen bis hin zu 360°-Touren präsentiert, um Besucher*innen einen Einblick in die Vor-Ort-Gegebenheit zu bieten.
Dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand: Wohingegen ein statisches, klassisches 2D-Bild nur einen kleinen Ausschnitt eines Raumes wiederzugeben vermag, da bietet ein 360°-Bild die volle Rundumsicht. Diese wird nicht statisch angeboten, sondern lädt den bzw. die Betrachter*in dazu ein, mit dem dargebotenen Ort zu interagieren. Der bzw. die Betrachter*in darf die Perspektive, aus der sie bzw. er die Szenerie wahrnimmt, selbst entscheiden. Die Verweildauer bei einer solchen Aufnahme ist dadurch oftmals höher als bei einem klassischen Foto.
Die Kirchengemeinde in Kreuzwertheim hat das Potential erkannt und seine Räumlichkeiten fotografiert.

Wir benötigen Ihre Zustimmung um den Inhalt von Google Maps laden zu können.

Mit dem Klick auf den Dienst werden durch den mit uns gemeinsam Verantwortlichen Google [Google Ireland Limited, Irland] der Kartendienst Google Maps angezeigt, auf Ihrem Endgerät Skripte geladen, Cookies gespeichert und personenbezogene Daten erfasst. Damit kann Google Aktivitäten im Internet verfolgen und Werbung zielgruppengerecht ausspielen. Es erfolgt eine Datenübermittlung in die USA, diese verfügt über keinen EU-konformen Datenschutz. Weitere Informationen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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360°-Bilder wecken Interaktivität

Neben der Möglichkeit die Perspektive zu verändern, lassen sich durch spezielle Programme bzw. Anbieter auch Hotspots hinzufügen, um die Bilder mit multimedialen Informationen zu hinterlegen. Etwa bei einem einzelnen Foto oder auch als eine virtuelle Tour.

Selbstgemacht: 360°-Bilder wie vom Profi

360°-Fotos lassen sich heute schnell und einfach selbst aufzeichnen. Zum einen finden sich online unzählige 360°-Kameras, mit denen es möglich ist, hochwertige 360°-Aufnahmen von Innen- und Außenbereichen zu machen und zum anderen bieten spezielle Programme für Smartphones die Möglichkeit 360°-Fotos direkt damit aufzuzeichnen.

HowTo: 360°-Bild mit Google Street View erstellen

Probieren Sie es doch einmal selbst, mit der Google Street View App.
Öffnen Sie die App und klicken Sie auf das Foto-Symbol (Abb. 1). Wählen Sie im darauffolgenden Menü den Punkt 360°-Panoramaaufnahme (Abb. 2). Dann kann es auch schon losgehen, die Kamera wird aktiviert und Sie sehen ein Bild. Bewegen Sie nun die Kamera an die Ränder des Bildes und es erscheint ein gelber Punkt (Abb. 3). Fokussieren Sie diesen kurz und immer so weiter …

Sind Sie fertig, klicken Sie auf den Haken im unteren Bereich des Bildes (Abb. 3). Das Bild wird nun gestiched, d.h. die einzelnen Bilder zu einem Rundumbild zusammengefügt (Abb. 4). Anschließend können Sie es auswählen (Abb. 5). Scrollen Sie dann mit einem Klick nach unten (Abb. 6) und veröffentlichen Sie das Bild nicht!!! bei Maps, sondern wählen Sie das Teilen-Symbol (Abb. 7).

Klicken Sie auf PRIVAT TEILEN und das Bild wird in einen neuen Ordner namens “Panoramas” o.ä. auf Ihrem Smartphone hinterlegt. Über die Foto-App können Sie nun auch darauf zugreifen und das Bild teilen.

360°-Kameras – Bilder im Handumdrehen

Der Nachteil der Softwarelösung liegt auf der Hand: Die Fotos sind nur so gut, wie Kamera des Smartphones und die Aufnahmedauer liegt mit ca. 3-4 Minuten pro Foto recht hoch. Wer es schneller möchte und wer vor hat öfter solche Aufnahmen zu machen, für den lohnt es sich, einen Blick auf die 360°-Kameras zu werfen. Hier gibt es in unterschiedlichen Preisklassen, unterschiedliche Qualitäten. In meinen Projekten nutze ich die Insta 360 One X2. Aber auch die Ricoh Theta V bzw. Z1 ist eine gute Wahl. Möchte man ein Set erstellen, um es zu verleihen, so bietet sich folgende Hardware an (Links und Artikel sind nur beispielhaft):

  • Tablet (z.B iPad) + Stift (Logitech Crayon)
  • Schutzhülle (STM Bags Dux Plus DUO Case iPad 10.2)
  • 360°-Kamera (Insta360 One X bzw. One X 2)
  • Einbeinstativ (z.B. Moman)
  • LTE Hotspot (z.B. Vodafone Mobile Wi-Fi R218H)
  • MicroSD-Karte (SanDisk Extreme microSDXC 128GB)
Mögliche Potentiale für Kirche und Diakonie

Die Integration dieser Bilder bietet für Kirche und Diakonie zahlreiche Möglichkeiten im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und Bildung:

  • Orte virtuell begehbar machen: virtuelle Rundgänge von Einrichtungen und Orten
  • Aktionen: Rätsel und Suchspiele gestalten
  • Digital Storytelling: interaktive Geschichten mithilfe von Orten erzählen

Wie Sie die 360°-Bilder einsetzen können, sehen Sie zum Beispiel im Artikel “H5P – Praxisbeispiele für interaktive Lerninhalte”.


Literatur

Palkowitsch-Kühl, Jens (2021): Bildung im virtuellen Raum. Drei Beispiele aus der Evangelischen Jugend. In: Praxis Gemeindepädagogik. Kirche als Bildungspartnerin, Nr. 3, 34–35
Palkowitsch-Kühl, Jens (2020): VR-Erkundungen. In: Reli.ch.
Palkowitsch-Kühl, Jens (2019): Das digitale Potential von Virtual und Augmented Reality für die Konfirmandenarbeit entdecken. In: Praxis Gemeindepädagogik. Digital, Nr. 2, 28–29.
Palkowitsch-Kühl, Jens (2019): Nach Zeichnung, Dia und Film kommt VR. Religionspädagogische Erkundungen in virtuelle Welten durchführen und gestalten. In: ZeitspRUng. Religionsunterricht und digitale Welt, Nr. 2, 4–7.
Palkowitsch-Kühl, Jens und Müller, Karsten (2020): Virtual / Augmented Reality and Mobile Technologies in Religious Education in Germany. In: Amanda Naylor und Kevin Burden (Ed.): Transforming Teacher Education with Mobile Technologies. Bloomsbury.


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